Warum das einen riesigen Unterschied macht?
Ganz einfach: Sprache formt Realität – gerade bei einem sensiblen Thema wie Sexualität. Zirklusion bietet Dir eine völlig neue Möglichkeit, Deine sexuelle Lust aktiv, selbstbestimmt und empowernd zu erleben.
Das fühlt sich nicht nur verdammt gut an, sondern ist auch ein starkes Statement für selbstbewusste, feministische und offene Sexualität.
In diesem Blogbeitrag erfährst Du, was Zirklusion genau bedeutet, warum sie Dein Sexleben bereichern kann, und wie Du diesen Ansatz ganz praktisch für Dich entdecken kannst.
Außerdem klären wir, warum der Begriff so wichtig für alle Geschlechter ist und wie Du Zirklusion bewusst in Deine sexuellen Abenteuer einbinden kannst.
Bereit für eine kleine Revolution im Schlafzimmer? Dann lass uns gemeinsam eintauchen und die spannende Welt der Zirklusion entdecken!
Übersicht:
- Was bedeutet Zirklusion überhaupt?
- Zirklusion vs. Penetration – was ist der Unterschied?
- Warum der Begriff „Zirklusion“ empowernd sein kann
- Zirklusion und feministischer Sex
- Tipps, wie Zirklusion bewusst erlebt werden kann
- Vorteile der Zirklusion für alle Geschlechter
- SMASH ME Fazit: Warum Zirklusion ein Gewinn für unser Liebesleben sein kann
Was bedeutet Zirklusion überhaupt?
Wenn wir über Sex sprechen, landen wir fast automatisch beim Begriff Penetration – das „Eindringen“ in eine andere Person. Doch hast Du schon mal darüber nachgedacht, wie einseitig und passiv diese Perspektive eigentlich ist? Genau hier kommt Zirklusion ins Spiel – ein Begriff, der buchstäblich die Blickrichtung wechselt.
Zirklusion beschreibt das Gegenteil von Penetration:
Statt „etwas wird in jemanden hineingesteckt“ steht hier im Fokus, dass der Körper etwas aktiv aufnimmt, umschließt und einlädt.
Es geht also nicht um das passive Empfangen, sondern um eine selbstbestimmte, aktive Bewegung – eine Form der sexuellen Handlung, bei der Empfängende nicht einfach „etwas über sich ergehen lassen“, sondern ganz bewusst gestalten.
Der Begriff stammt ursprünglich aus der sexualwissenschaftlichen Diskussion und wurde vor allem in feministischen und queeren Kontexten aufgegriffen, um sprachlich mehr Selbstbestimmung und Gleichwertigkeit in die Beschreibung von Sexualität zu bringen.
Kurz gesagt:
Zirklusion bedeutet, dass wir den Akt des Aufnehmens nicht als passiv oder „untergeordnet“ sehen, sondern als genauso aktiv, lustvoll und kraftvoll wie jede andere Form von sexueller Handlung.
Warum das nicht nur sprachlich, sondern auch emotional einen riesigen Unterschied macht, erfährst Du gleich –
wenn wir uns den Unterschied zwischen Zirklusion und Penetration genauer anschauen.
Zirklusion vs. Penetration – Was ist der Unterschied?
Die Begriffe Penetration und Zirklusion beschreiben auf den ersten Blick vielleicht denselben körperlichen Vorgang – aber auf ganz unterschiedliche Weise.
Und genau darin liegt der entscheidende Unterschied.
Penetration stellt das „Eindringen“ in den Mittelpunkt. Der aktive Part ist die Person, die penetriert – die empfangende Person wird sprachlich meist auf eine passive Rolle reduziert. Das mag für viele „normal“ klingen, ist aber tief in patriarchalen Vorstellungen von Sexualität verwurzelt, bei denen Lust, Aktivität und Kontrolle eher auf der einen Seite liegen – und Hingabe, Passivität und „ertragen“ auf der anderen.
Zirklusion dreht diese Sichtweise komplett um:
Hier wird das Empfangen zur aktiven Handlung.
Die empfangende Person entscheidet, ob, wann und wie sie etwas umschließt. Es ist kein „über sich ergehen lassen“, sondern ein bewusstes Öffnen, Einladen und Halten. Die Lust entsteht dabei nicht nur durch das „Bekommen“, sondern durch die eigene Entscheidung, den Körper aktiv einzusetzen.
Kurz gesagt:
Penetration |
Zirklusion |
Fokus liegt auf „Eindringen“ |
Fokus liegt auf „Umschließen“ |
Aktiv = die penetrierende Person |
Aktiv = die umschließende Person |
Sprachlich oft mit Dominanz verbunden |
Betont Selbstbestimmung und Körperbewusstsein |
Passivität wird der empfangenden Seite zugeschrieben |
Empfangende Person wird als aktiv und lustvoll beschrieben |
Dieser Perspektivwechsel ist kein Sprachspiel – sondern kann dabei helfen, Sex bewusster, gleichberechtigter und lustvoller zu gestalten.
Zirklusion bedeutet nicht, dass Penetration „falsch“ ist – sondern dass es sich lohnt, genauer hinzuschauen, wer wie handelt, empfindet und entscheidet.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, warum gerade diese Sichtweise so empowernd sein kann – für alle Geschlechter.
Warum der Begriff „Zirklusion“ empowernd sein kann
Sprache ist nicht neutral.
Sie beeinflusst, wie wir über Dinge denken – und vor allem, wie wir über unsere Körper, unsere Lust und unser sexuelles Erleben sprechen. Der Begriff Penetration hat sich so tief in unsere Köpfe eingebrannt, dass viele von uns nie hinterfragen, was da eigentlich mitschwingt: Aktiv-passiv, dominant-devot, gebend-nehmend. Und meistens ist dabei klar, wem welche Rolle zugewiesen wird.
Mit Zirklusion entsteht ein sprachlicher Raum, in dem wir genau diese Rollenbilder hinterfragen – und aufbrechen. Wenn das Umschließen, das Aufnehmen, das „Empfangen“ plötzlich als aktive, bewusste, lustvolle Handlung begriffen wird, passiert etwas ziemlich Großes:
Empfängende Personen – ganz gleich, ob mit Vulva, Vagina oder Po – werden nicht länger als passiv dargestellt, sondern als handelnde, entscheidende und spürende Subjekte.
Das kann richtig empowernd sein. Vor allem für FLINTA*-Personen, die in unserer Gesellschaft oft mit der Vorstellung aufwachsen, beim Sex „etwas zu bekommen“ oder „zur Verfügung zu stehen“, statt selbst zu gestalten. Zirklusion ist ein Gegenentwurf dazu – und ein sprachliches Werkzeug für mehr Selbstbestimmung im Bett.
Zirklusion bedeutet:
- Ich entscheide, ob ich öffne oder nicht.
- Ich bin nicht „empfangend“ – ich bin aktiv.
- Meine Lust ist nicht passiv, sondern kraftvoll und bewusst.
Und mal ehrlich – wie schön ist es bitte, sich nicht als „behaucht“ oder „passiv penetriert“ zu sehen, sondern als die Person, die bewusst umschließt, aufnimmt, spürt und genießt?
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie Zirklusion mit feministischer Sexualität zusammenhängt – und warum dieser Begriff dort genau richtig ist.
Zirklusion und feministischer Sex
Wenn wir über feministische Sexualität sprechen, meinen wir damit vor allem eins: Sex, der auf Augenhöhe stattfindet, bei dem alle Beteiligten selbstbestimmt handeln, ihre Bedürfnisse ausdrücken können und sich in ihrer Lust ernst genommen fühlen. Genau hier passt der Begriff Zirklusion wie die Faust aufs Toy.
Denn was könnte feministischer sein, als den Fokus weg von „jemand dringt in mich ein“ hin zu „ich entscheide, wie, was und wen ich in meinen Körper einlade“ zu verschieben?
Zirklusion rückt die Kontrolle und Lust der empfangenden Person in den Mittelpunkt – unabhängig vom Geschlecht oder der sexuellen Orientierung. Es geht um bewusste Entscheidungen, körperliche Autonomie und eine Sprache, die nicht aus der Pornowelt der 2000er stammt, sondern aus dem echten Leben, in dem Lust und Gleichwertigkeit zusammengehören.
Warum Zirklusion gut in feministische Sexpraktiken passt:
- Du bist nicht Objekt – Du bist Akteur*in Deiner Lust.
- Konsens und Kommunikation stehen im Zentrum.
- Sex wird nicht nur gemacht, Sex wird erlebt – bewusst und aktiv.
- Du bestimmst die Intensität, das Tempo und die Dynamik.
Feministischer Sex ist nicht automatisch „weich“ oder „romantisch“ – er ist einfach selbstbestimmt, achtsam und respektvoll. Und genau deshalb passt Zirklusion so gut rein: Sie feiert Körper, Lust und Sprache, ohne in alte Rollenklischees zu rutschen.
Im nächsten Abschnitt zeigen wir Dir, wie Du Zirklusion ganz praktisch erleben kannst – ob mit Dir selbst oder mit anderen.
Tipps, wie Du Zirklusion bewusst erleben kannst
Zirklusion klingt in der Theorie schon ziemlich gut – aber wie fühlt sich das eigentlich in der Praxis an? Und wie kannst Du diesen Perspektivwechsel ganz konkret in Dein Sexleben einbauen – egal ob Du allein oder mit anderen unterwegs bist?
Das Schöne an Zirklusion:
Du brauchst dafür kein spezielles Toy, keinen krassen Skill-Level und auch keine neue Sexstellung (obwohl wir gleich ein paar gute Vorschläge haben).
Was Du brauchst, ist ein bisschen Achtsamkeit, Körperbewusstsein und vor allem Lust, Sex mal anders zu erleben – nämlich von innen heraus.
So kannst Du Zirklusion bewusst erleben:
- Fokus auf Körpergefühl statt auf Performance:
Statt zu denken „Ich werde penetriert“, lenk Deine Aufmerksamkeit darauf, wie sich das Umschließen, Halten und Einladen anfühlt. Spüre, wie Dein Körper bewusst reagiert – auf Druck, Bewegung, Nähe. - Sprich darüber – und zwar ehrlich:
Sag Deinem Gegenüber, dass Du Lust hast, den Sex mal anders zu erleben.
Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen neugierig darauf sind, wenn Du erklärst, was Zirklusion bedeutet und warum es Dir wichtig ist. - Tempo rausnehmen:
Langsamer Sex eignet sich super, um den Fokus auf die aufnehmende Bewegung zu legen. Achte auf jede Muskelspannung, jedes Spüren und jeden bewussten Moment der Öffnung. - Stellungen, die den Fokus auf Umschließen legen:
Zum Beispiel Missionar, Löffelchen oder Reiter*in – Positionen, in denen die empfangende Person mehr Kontrolle über Tiefe, Tempo und Rhythmus hat. - Solo-Zirklusion? Geht klar!
Auch beim Solosex kannst Du Zirklusion erleben:
Mit Toys, Fingern oder bewusstem Beckenboden-Training kannst Du spüren, wie aktiv empfangen sich anfühlt – und wie viel Kraft darin steckt.
Zirklusion ist keine Technik, die man „lernen“ muss – sondern eher ein Mindset, das Du einnehmen darfst. Es geht darum, wie Du Dich beim Sex selbst wahrnimmst und wie Du Deine Lust formulierst.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, warum dieser Perspektivwechsel nicht nur empowernd, sondern für alle Geschlechter bereichernd sein kann.
Vorteile der Zirklusion für alle Geschlechter
Zirklusion klingt erstmal wie ein Begriff, der vor allem FLINTA*-Personen betrifft – also Menschen mit Vulva oder Vagina.
Aber Spoiler: Das stimmt so nicht. Denn Zirklusion ist kein exklusives Konzept, sondern ein Perspektivwechsel, der allen Geschlechtern dabei helfen kann, Sex bewusster, gleichberechtigter und intensiver zu erleben.
Ja, der Begriff entstand vor allem, um die Perspektive der empfangenden Person aufzuwerten – aber genau davon profitieren letztlich alle, die an einem sexuellen Erlebnis beteiligt sind.
Warum Zirklusion für alle bereichernd ist:
- Weniger Leistungsdruck, mehr Achtsamkeit:
Vor allem für Menschen mit Penis kann Zirklusion ein echter Gamechanger sein – denn statt „abliefern“ zu müssen, darfst Du Dich auf Nähe, Spüren und das Zusammenspiel fokussieren.
Es geht nicht mehr nur um „reinschieben“, sondern um Verbindung. - Gleichberechtigter Sex statt Rollenklischees:
Zirklusion bricht mit der Idee, dass eine Person „aktiv“ und die andere „passiv“ ist. Und das befreit uns alle von veralteten Erwartungen – ganz egal, welches Geschlecht wir haben oder wie wir Sex definieren. - Stärkung der Kommunikation:
Wenn wir Sex bewusster erleben wollen, führt kein Weg an Kommunikation vorbei. Zirklusion lädt uns ein, gemeinsam zu entscheiden, wie sich Nähe und Penetration anfühlen darf – und macht Platz für offene Gespräche über Tempo, Tiefe, Timing und Konsens. - Mehr Raum für queere, nicht-binäre und trans Perspektiven:*
Zirklusion ist nicht binär – und das ist gut so. Es schafft sprachliche und gedankliche Räume, in denen alle Körper willkommen sind, ohne dass Penetration automatisch die „Hauptsache“ ist. - Verbindung durch bewusste Handlung:
Wenn Empfangen nicht mehr als „ertragen“ gedacht wird, sondern als aktives Erlebnis, entsteht ein neues Miteinander – in dem Lust, Hingabe und Verantwortung geteilt werden.
Zirklusion ist also keine „Alternative“ für einen bestimmten Typ Mensch, sondern ein Konzept, das Sex für alle ein Stück achtsamer, ehrlicher und intensiver machen kann. Und ganz ehrlich: Wer will das nicht?
Im nächsten und letzten Abschnitt fassen wir nochmal alles zusammen – und verraten, warum Zirklusion für uns bei SMASH ME ein echtes Love-Letter-Thema ist.
SMASH ME Fazit: Zirklusion – Mehr als ein Wort, ein echtes Gefühl
Zirklusion ist mehr als ein fancy Begriff aus der Sexualpädagogik – sie ist eine Einladung, Sex bewusster, selbstbestimmter und gemeinschaftlicher zu gestalten. Sie zeigt uns, dass Empfangen nicht passiv sein muss. Dass Lust nicht nach einem Skript ablaufen muss. Und dass wir Sprache nutzen können, um alte Bilder von Sex zu hinterfragen – und durch neue, empowernde Erfahrungen zu ersetzen.
Für uns bei SMASH ME ist Zirklusion ein echter Perspektivwechsel:
Einer, der Menschen dazu einlädt, ihre Sexualität neu zu entdecken, sich selbst mehr zuzuhören und mehr mitzubestimmen.
Und einer, der Platz schafft – für Achtsamkeit, Selbstliebe, neue Lust und echte Verbindung.
Egal, ob Du mit anderen Sex hast oder mit Dir selbst: Wenn Du Lust hast, den Fokus mal nicht auf „rein, raus“ zu legen, sondern auf das, was dazwischen passiert – dann ist Zirklusion genau das richtige Konzept für Dich.
Worte verändern nicht alles –
aber sie können Türen öffnen.
Und wenn eine davon zu einem schöneren, gleichberechtigteren und erfüllteren Sexleben führt, dann lohnt sich ein Blick durch diese Tür auf jeden Fall.
Damit ist unser SMASH ME ABC komplett – aber keine Sorge, es wird noch heißer!
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