Die Geschichte des Sexspielzeugs


Heute lernen wir über die Geschichte des Sexspielzeug von 26000 vor Christ bis heute.

Ja, ihr habt richtig gehört, ... ähm gelesen und mich hat das auch ziemlich aus den Socken gehauen, als ich mich über die Geschichte informiert haben.

Denn 2005 entdeckte Petra Kieselbach in Hohlefels oder Hohlerfels, jedenfalls irgendeine Höhle, in Schelkingen Deutschland, einen phallischen Stein, der theoretisch als Dildo verwendet worden sein könnte.

Er war aus Schluffstein und hatte eine fein polierte Oberfläche. Die Forscher schätzen diesen Stein auf 26.000 Jahre vor Christus, ich persönlich hab mir noch nie darüber Gedanken gemacht, dass es ja auch damals schon Gelüste gab, ich habe mir immer vorgestellt, dass wir damals mehr wie Tiere waren und davon gibt es ja recht wenige, die Sex nur aus Spaß und nicht zur Fortpflanzung haben.

Phallischer Stein

Dann gab es eine ziemlich lange Pause. Die Menschen haben ihre Gelüste bestimmt wieder verloren oder so.

Erst 300 vor Christus fand man in alten Schriften die Erwähnung von Penisnachahmungen, diese wurden aus alltäglichen Mitteln hergestellt; Bronze, gefülltes Leder, Holz (autsch wegen möglicher Splitter) und … altes, hartes Brot. Jap. Brot.

Aber damit alles richtig flutscht, haben sie Olivenöl als Gleitgel verwendet. Stelle ich mir auch nicht gerade gesund vor.

Im 12ten Jahrhundert fing das alte China an, die ersten Ben Waah Kugeln herzustellen, also diese Dinger, um deinen Beckenboden ordentlich zu trainieren und die Penisse deiner Feinde zu zerquetschen!

Ehrlich, mich hat einmal ein Herr gefragt, ob seine Freundin ihm den Penis zerquetschen könnte, wenn sie mit Liebeskegeln trainiert.

Aber Ben Waah Kugeln wurden damals noch verwendet, um die Lust des Mannes während des Sex zu steigern. Vielleicht zur Behebung von Erektionsstörungen? Ich weiß es nicht, ich hatte bisher keine Probleme, einen Mann in Lust zu versetzen.

Außerdem stellten die Chinesen Dildos und Buttplugs aus Bronze und Jade her. Eigentlich voll die schöne Idee, also jedenfalls die Jade. Und man fand auch den ersten Doppeldildo, natürlich auch aus Bronze.

Doppeldildo aus Bronze

Und... und das ist jetzt echt widerlich, sie erfanden auch die ersten Penisringe… aus den Augenliedern von Ziegen. (Kotzemoji)

Machen wir weiter mit erfreulicheren Sachen.

200 Jahre danach, also im nun 14ten Jahrhundert wurden während der italienischen Renaissance die ersten richtigen Dildos hergestellt, welche auch in etwa der Namensgeber für Dildos waren. Sie wurden nämlich „dillett o“s genannt, welches das italienische Wort für Lust ist. Finde ich persönlich sehr passend. Und wie im alten Griechenland verwendeten sie auch Olivenöl als Gleitgel.

Die Dildos verbreiteten sich gut und immer mehr Leute trauten sich darüber zu reden. Dildos wurden sogar in schriftlichen Werken erwähnt. Der Engländer Thomas Nashe erwähnt in seiner Ballade „Choice of Valentines“ eine Prostituierte, welche nach einem unbefriedigten Klienten zu ihrem Glasdildo griff, um sich selber zum Höhepunkt zu bringen.

Im 16ten Jahrhundert erwähnte auch Shakespear in „A Winter’s Tale“ die Nutzung von Dildos.

Im selben Jahrhundert wurden auch die ersten Sexpuppen hergestellt. Und zwar von französischen Seeleuten, welche auf ihren langen Reisen eine Dame für einsame Nächte haben wollten und daher bauten sie frauenähnliche Puppen aus… Stroh. Der Geruch muss schrecklich gewesen sein, wenn das Stroh durch die ganze Feuchtigkeit langsam anfängt zu gammeln.

Sie nannten ihre „weiblichen“ Begleiter liebevoll „Dames de Voyage“, also „Damen der Reise“. Ich bin dafür, dass wir Sexpuppen jetzt Damen der Leidenschaft nennen, deutlich poetischer.

Und dann kommen wir auch schon zu den ersten Vibratoren.

1734 wurde der „Tremoussoir“ oder auch „Clockwork Vibrator“ in Frankreich erfunden und in amerikanische Kolonien exportiert. Er war leider sehr teuer und wurde überwiegen von Psychiatern gekauft. Denn Ärzte und Psychatern waren dafür zuständig, Patientinnen von der „Hysterie“ zu heilen.

Welche eigentlich nur erfunden wurde, weil Frauen von Zeit mal emotionaler sein können.

Damals wurde es aber als eine Krankheit angesehen und Frauen konnten sich davon „heilen“ lassen und wisst ihr wie? Ich denke der „Clockwork Vibrator“ hat es schon verraten und zwar durch einen schönen, intensiven Orgasmus. Und ich denke wir wissen alle, dass genau das uns hilft, um wieder in die richtige Stimmung zu kommen.

Vor der Erfindung von Vibratoren mussten die armen Ärzte und Psychiater das alles per Hand machen. Und da Frauen ein kostenloser Orgasmus angeboten wurde sind sie natürlich häufiger in „Hysterie“ geraten. Die Ärzte und Psychiater hatten keine Lust mehr täglich Frauen zu befriedigen und suchten sich natürlich Hilfsmittel. Dieser Hysterie-Schwachsinn hielt bis 1950 an.

1791 erfand der Schriftsteller Marquis De Sade in seinen erotischen Werken den Begriff „Sadism“ (Sadismus) und startete damit die BDSM Bewegung, woraufhin Bondage Toys hergestellt wurden, also Handschellen, Peitschen und weiteres. Also hier mal ein kleines „Danke“Der Typ ist zwar schon lange tot und irgendwann hätte bestimmt jemand anderes die Bewegung gestartet, aber ich bin sehr froh, dass diese Entwicklung stattgefunden hat.

Also weiter zu den Sexspielzeugen.

1844 vulkanisierte Charles Goodyear zum ersten Mal Gummi um es stärker und robuster zu machen. Wahrscheinlich eher für Maschinen, aber es wurde natürlich zweckentfremdet und für die Herstellung von Kondomen, Dildos und anderem Sexspielzeug verwendet.

Sexspielzeug war damals noch sehr schwer handzuhaben.

Dr. George Taylor stellte im Jahr 1869 eine Apparatur her, den „Manipulator“, welcher sich durch Dampf oder durch Hand- oder Fußkurbel bedienen ließ.

George Taylors Manipulator

1882 holte sich Dr. Joseph Mortimer Granville das Patent für diese Manipulatoren und verkaufte sie unter den Namen „Granville’s Hammer“. Der hat bestimmt unglaublich gut genagelt.

Granvilles Hammer

Und dann kamen endlich die ersten batteriebetriebenen Vibratoren um 1900, welche in Frauenmagazinen als Kopfhaut Massagegeräte, Gewichtsreduzierungs-Werkzeug oder als Schmerzmittel vermarktet wurde.

Bis dahin gab es aber noch keinerlei kommerzielle Gleitgele zu kaufen, erst ab 1917 kamen die ersten KY Jelly Produkte auf den Markt.

1930 verschwanden die „Massagegeräte“ wieder aus den Frauenmagazinen, weil sie immer häufiger in Pornos auftauchten und nicht mehr als Massagegeräte verkauft werden konnten.

Und leider wurden sie dann auch nicht mehr von Ärzten verschrieben, weil 1952 Hysterie nicht mehr als Krankheit angesehen wurde.

1960 gab es mehrere Durchbrüche. Der Ventriloquist und Puppenhersteller Ted Marche wurde von einem verzweifelten Freund beauftrag eine Penisprothese herzustellen, um bei seiner Impotenz zu helfen und so wurde der erste Strap On erfunden.

Außerdem wurden im selben Zeitraum aufblasbaren Sexpuppen in Männermagazinen beworben und Hitachi stellte seinen ersten „Magic Wand“ gegen schwere „Rückenschmerzen“ her.

Magic Wand

Und immer mehr Frauen versuchten sich untereinander mit ihrer Befriedigung zu helfen, aber (leider) nicht im körperlichen Sinne.

Betty Dodson veranstaltete 1971 Masturbations-Schulungen für die richtige Anwendung von Vibratoren.

Ein paar Jahre später eröffnete die Sextherapeuting Joanie Blank den ersten frauenzentrierten und sexpositiven Sexshop für Vibratoren mit dem Namen „Good Vibration“. Der Laden hatte bestimmt richtig gute Vibes.

Leider finden einige Staaten in Amerika 1990 an Sexspielzeuge zu verbieten. Besitz von Sexspielzeug wurde mit einer Geldstrafe und sogar Zeit im Gefängnis bestraft. Und Alabama verbietet diese sogar heutzutage noch, dazu zählt alles, was als Stimulation der Genitalien verwendet werden kann. Wirklich, wirklich traurig. Damit entgeht ihnen echt enormer Spaß.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass sich unsere Sexspielzeuge so entwickelt haben und ich bin gespannt, was noch alles kommen wird.

Eure Louis


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